Beschreibung der Reise

 

Alpine Kulturwanderungen Ötztal

Die nachfolgende Reisebeschreibung ist eine bereits mehrfach durchgeführte Wanderreise und dient hier als Beispiel. Aus z.B. Änderungen im Ablauf des Schaftriebs oder weitere äußere Umstände können die Tagesplanungen und die Übernachtungen angepaßt werden. Der Charakter der Wanderreise bleibt dadurch erhalten.

 

1. Tag, Anreise

Anreisen und ankommen: Ich empfange sie in Vent an der Bushaltestelle oder wir treffen uns direkt im Hotel. Beim gemeinsamen Abendessen lernen wir uns kennen.

 

2. Tag, Panoramaweg und Kultur

Wir starten den Tag mit einer Rundwanderung über den Panoramaweg oberhalb der Rofenache. Am Vernagteck bekommen wir einen tiefen Einblick ins Rofen- und Vernagttal mit Blick auf den Vernagtgletscher. Mit ein bisschen Glück können wir dort Steinadler beobachten. Am Wegenrand erkläre ich anhand geologischer Spuren den historischen Gletscherverlauf. Unter dem Eindruck der tosenden Rofenache wandern wir bis ca. 15:00 zurück zu den Rofenhöfe für eine Pause. Ab ca. 16:00 geht es mit dem kulturellen Teil unserer Reise weiter: Über eine von den Brüdern Klotz 1967 erbaut Hängeseilbrücke wurde der Zugang der Rofenhöfe über die Rofenache erleichtert. Sie wurde 1984 vom Land Tirol erneuert und führt uns auf einer Länge von 46 Metern über die 31 m tiefe Schlucht. Wir schauen sie uns an und besichtigen einige Skulpturen von Künstlern aus der Region. An Stelle des ehemaligen Wandertheaters erzähle ich ihnen hier die Geschichte von "Friedl mit den leeren Taschen". Ab ca. 17:00 sind wir zu Gast bei der Familie Klotz und lassen uns in heimischer Atmosphäre von ihrer 600 jährigen Familiengeschichte, dem Leben in dieser abgelegenen Region und ihren besonderen Rechten erzählen. Den Abend lassen wir im Gasthof Rofen ausklingen und benötigen anschließend ca. 40min zurück zur Unterkunft.


Je nach Bedarf und Können der Gruppe ist alternativ zur Panoramarundwanderung auch eine Besteigung des Wilden Mannle mit 3023müNN möglich.


Pamoramaweg

⇔15,2km ⇑560m ⇓920m Nettogehzeit 5:00


Vent - Wildes Mannle - Rofen

⇔7,3km.    ⇑870m    ⇓1172m    Nettogehzeit 4:30


3. Tag, Vent/Rofen - Hochjoch Hospiz

Es ist der erste Tag der Rundwanderung und er soll etwas kürzer ausfallen. Idealerweise haben wir unser Trekkinggepäck schon vorsortiert, sodaß ein Abmarsch um 09:00 möglich ist. Wir wandern in das wildromantische Rofental hinein und haben Zeit für Naturbeobachtungen: Auf der gegenüberliegen Talseite leben Murmeltiere und Füchse. Mit ein bisschen Glück können wir sie mit Ferngläsern beobachten. Das Hochjoch Hospiz mit 2413müNN erreichen wir gegen Mittag. Nachmittags ist ein Abstecher zum Kesselwandferner möglich.


⇔8,5km.    ⇑530m.    ⇓0m.    Nettogehzeit 3:00


4. Tag, der Schafübertrieb über das Hochjoch

Eine der beeindruckendsten und lebendigsten Traditionen der Bergbauern ist der seit Jahrhunderten unveränderte jährliche Auf- und Abtrieb ihrer Schafe. Er basiert auf dem im Jahr 1415 geschlossenen Weiderechtsvertrag zwischen den Bauern von Vent und Schnals und enthält das Weiderecht von Mitte Juni bis Mitte September. An diesem Schaftrieb werden wir heute teilnehmen. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis. Wir begleiten die Hirten mit ihren Schafen und Hunden über das Hochjoch (2857müNN) mit der „Schöne Aussicht Schutzhütte“ und feiern nach unserer Ankunft ab ca. 16:00 in Kurzras am Nachmittag mit den Einheimischen das große Hirtenfest. Ein Linienbus bringt uns spätestens um 20:00 zur historischen Unterkunft, erstmalig urkundlich erwähnt Anfang des 14. Jahrhunderts. Wir bleiben zwei Nächte.


⇔11,9km    ⇑751m     ⇓1145m      Nettogehzeit im Schafstempo


5. Tag, archäologischer Wanderpfad, Finailsee und Fineiljoch auf 3100müNN

Nach dem Frühstück sind wir wieder mit Tagesgepäck unterwegs: Wir wandern, ersteigen, einen archäologischen Lehrpfad über den Finailsee zum Fineiljoch auf. Hier besichtigen wir historische Siedlungsspuren und gewinnen Einblicke in die Gletscherwelt. Abstieg wie Aufstieg. Wir sind aber an diesem Tag flexibel: Je nach Tageszeit und Leistungsvermögen können wir alternativ auch am Finailsee verweilen oder nach Errreichen des Jochs entlang des Grates bei grandioser Aussicht den Gipfel der Grawand mit 3251müNN erwandern und über die Schöne Aussicht Hütte, ab dort auf bereits bekanntem Weg, nach Kurzras absteigen und mit dem Bus zurück zu unserer Unterkunft fahren. Wir machen es an diesem Tag nach unseren Bedürfnissen. Die Seilbahn wird voraussichtlich außer Betrieb sein. Bei einem klassischen tiroler Abendessen lassen wir den Tag ausklingen. 


bis zu 

⇔13km      ⇑1430m   ⇓1250m          Nettogehzeit: 6,5h

 

6. Tag, Aufstieg zur Similaunhütte

Nach dem Frühstück beginnen wir mit dem Aufstieg zum Niederjoch mit der Similaunhütte auf 3019müNN. Hier sind wir direkt auf der Grenze Südtirol/Tirol, die durch die Wasserscheide festgelegt ist. Das Schnalstal haben wir nun verlassen und das Niedertal erreicht. Von hier können wir den Blick auf die umliegenden Gipfel, den Similaun (3603müNN), den Niederjochferner und zurück ins Vinschgau genießen. Es gibt in der Regel die Möglichkeit Gepäckstücke mit dem Materiallift hinauf zu schicken. IWr bleiben hier für zwei Nächte im echten Hochgebirgsambiente.

 

⇔5,0km      ⇑1200m    ⇓0m            Nettogehzeit 3:00


7. Tag, Ötzi´s Fundstelle

Mit Tagesgepäck gehen wir über ein wenig Blockgelände und versichertem Felsgrat mit Blick auf die Finailspitze zum Tisenjoch mit seinem Denkmal auf knapp 3200müNN. Hier wurde im Jahr 1991 die circa 5250 Jahre alte Gletschermumie „Ötzi“, „Der Mann vom Hauslabjoch“, entdeckt. Wir schauen uns die Fundstellenumgebng in Ruhe an und rekapitulieren den historischen Gletscherverlauf. Für das nahegelegene Hauslabjoch (3283müNN) mit einem grandiosen Einblick in die Gletscherwelt des Hochjochferners nehmen wir uns gut eine Stunde Zeit. Auf selbigem Weg gehen wir zurück zur Similaunhütte und haben noch Zeit, das Hochgebirgsklima zu genießen.

 

Similaunhütte – Hauslabjoch und zurück

⇔4,2km         ⇑400m    ⇓400m        Nettogehzeit 3:00


8. Tag, Kreuzspitze (3455müNN) und Rückwanderung

Ein fest geplanter Gipfeltag muss sein! Unsere Wanderung unterhalb des Marzellkamms, entlang des Niederjoch-Baches führt uns zur Martin-Busch Hütte. Unser Gepäck können wir wieder an der Hütte lassen und mit leichtem Tagesgepäck zur Kreuzspitze (3455müNN), dem höchsten Punkt der gesamten Rundwanderung, aufsteigen. Wir sind hier mit den großen Bergen der Umgebung fast auf Augenhöhe und bekommen von der Wildspitze mit 3770müNN einen spektakulären Eindruck. Nach dem Abstieg und einer kurze Brotzeit wandern wir durch das Niedertal nach Vent. Am Zusammenfluss des Nieder- und Rofentales verweilen wir an steinzeitlichen Sammelplätzen, wo in der Zeit um 2.000 v. Chr. Hirten dieses Gelände als Weideplatz für ihre Schaf- und Ziegenherden genutzt haben, sowie an Jägerstationen wie z.B. der "Hohler Stein", der laut archäologischer Erkenntnis auf die Zeit um 7.600 v. Chr. zurückgeht. Mit diesen geschichtlich bedeutenden Stationen endet unsere Wander- und Kulturreise, die wir in einem gemütlichen Hotel oder Appartment-Restaurant, mit Sauna im Haus und Schwimmbad in der Nähe, in Vent ausklingen lassen.

 

Similaunhütte – Martin-Busch Hütte

⇔4,8km        ⇑122m      ⇓638m       Nettogehzeit 2:00


Martin-Busch Hütte – Kreuzspitze und zurück

⇔2,8km        ⇑950m      ⇓950m       Nettogehzeit 4:00

 

Martin-Busch Hütte – Vent, direkt

⇔4,8km        ⇑122m      ⇓638m       Nettogehzeit 2:00


9. Tag, Abreise oder Beginn der Verlängerung

Abreise. Mit ÖPV können wir um 12:26 in München am Hauptbahnhof sein oder

 

Verlängerung:

9. Tag

Aufstieg zum Ramolhaus über das Ramoljoch

 

10. Tag

Abstieg über Langtaleckhütte, Schönwieshütte und Zirben Alm oder direkt nach Obergurgl/Hochgurgl.

 

11. Tag

Busfahrt nach Vent und Heimreise bzw. nach Ötztal-Bahnhof und über Innsbruck und München nach Norden.